Unsere Nachbarschaft: der Biber

Liebe Nachbarinnen und Nachbarn in der Au,

 

Bilder von den Verwüstungen, die von den Wildschweinen in letzter Zeit in manchen Gärten angerichtet wurden, erspare ich uns. Natürlich haben wir uns geärgert und den (ohnehin nie wirklich schönen) Rasen zähneknirschend wieder repariert. Ich sage immer "wir sind in der Au und nicht in einem Schlosspark", obwohl ich mit Bewunderung zugeben muss, dass manche Eurer Gärten beinahe so aussehen ... 

Das Bild links zeigt allerdings das Werk eines ganz anderen "Missetäters" - des Biber.

Bei unseren letzten Spaziergängen durch die Au sind wir immer wieder auf die "Arbeit" der Biber gestoßen. Das nehme ich heute zum Anlass, ein paar Informationen zu diesem Au-Bewohner zusammenzutragen. Der Biber ist immerhin das zweitgrößte Nagetier der Erde nach dem Capybara. In unseren Breiten lebt der Europäische Biber. 

 

Dieser war ursprünglich in Europa und weiten Teilen Asiens heimisch, wurde aber beinahe ausgerottet. Erst im 20. Jahrhundert haben sich die Bestände des Europäischen Bibers dank Schutz und Auswilderung wieder erholt.  

Der Biber lebt in und an fließenden und stehenden Gewässern und ist optimal an Bewegung und Leben im Wasser angepasst. Biber leben in Familien, die meist aus dem Elternpaar und zwei Generationen von Jungtieren bestehen und verteidigt -  je nach der Qualität des Biotops - ein Revier von 1 bis 3 Kilometer Fließgewässerstrecke. Die Tiere sind Vegetarier und bevorzugen Kräuter, Sträucher, Wasserpflanzen und Laubbäume, wie Espen, Erlen und Pappeln.

 

Von den von ihm gefällten Bäumen verzehrt der Biber gern die Zweige, die Astrinde und die Blätter. Eigentlich ist er jedoch ein pflanzlicher Allesfresser und begnügt sich auch mit Gräsern und Schilf. 

Der Biber ist dämmerungs- und nachtaktiv. Beim Abholzen verwendet er eine „Sanduhrtechnik“; dabei wird das Holz in Form einer Sanduhr benagt, bis der Baum fällt. Je nach Härte des Holzes kann ein Biber in einer Nacht einen bis zu 50 Zentimeter dicken Baum fällen. Biber halten keinen Winterschlaf. Bär, Luchs, Puma und Wolf zählten früher zu den wichtigsten natürlichen Feinden des Bibers. Gefahr geht aktuell am ehesten von wildernden Hunden aus.

Per Harald OlsenCC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

 

Mehr über Biber findet Ihr z.B. bei > Wikipedia > WWF > Naturschutzbund Österreich > Deutsche Wildtierstiftung


Zum November wieder einmal ein paar Impressionen.
Werke des pelzigen "Missetäters" (Bilder 1-4), fantasievolles Bollwerk gegen Wildschweine (Bild 5), unser Biotop mit herbstlicher Färbung (Bild 6-7), eine interessante Wolkenformation (Bild 8), ausdauernde Blüte in unserem Garten (Bild 9), stimmungsvolle Sonnenuntergänge (Bild 10-15) und der frühen Dunkelheit trotzend (Bild 16).

Damit wünsche ich Euch

noch einen schönen restlichen November 

und bitte bleibt alle gesund!

Eure Ruth Sattler